Geh aus mein Herz und suche Freud

Kinderlied
Text: Paul Gerhardt
Melodie: August Harder

1. Geh' aus mein Herz und suche Freud In dieser schönen Sommerzeit An deines Gottes Gaben Schau an der schönen Gärtenzier Und siehe wie sie mir und dir Sich ausgeschmücket haben.
2. Die Bäume stehen voller Laub Das Erdreich decket seinen Staub Mit einem grünen Kleide Narzissen und die Tulipan Die ziehen sich viel schöner an Als Salomonis Seide.
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft Das Täublein fliegt auf seiner Kluft Und macht sich in die Wälder Die hochbegabte Nachtigall Ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg Hügel Tal und Felder.
4. Die Glucke führt ihr Völklein aus Der Storch baut und bewohnt sein Haus Das Schwälblein speist die Jungen Der schnelle Hirsch das leichte Reh Ist froh und kommt aus seine Höh In's tiefe Gras gesprungen.^
5. Die Bächlein rauschen in dem Sand Und malen sich an ihrem Rand Mit schattenreichen Myrten Die Wiesen liegen hart dabei Und klingen ganz vom Lustgeschrei Der Schaf' und ihrer Hirten.
6. Die unverdrossne Bienenschar Fliegt hin und her, sucht hier und da Ihr edle Honigspeise Des süßen Weinstocks starker Saft Bringt täglich neue Stärk' und Kraft In seinem schwachen Reise.
7. Der Weizen wächset mit Gewalt Darüber jauchzet jung und alt Und rühmt die große Güte Des, der so überflüssig labt Und mit so manchem Gut begabt Das menschliche Gemüte.
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn Des großen Gottes großes Tun Erweckt mir alle Sinnen< Ich singe mit, wenn alles singt< Und lasse was dem Höchsten klingt Aus meinem Herzen rinnen.
9. Ach denk ich bist du hier so schön Und lässt du's uns so lieblich gehn Auf dieser armen Erde< Was will doch wohl nach dieser Welt Dort in dem reichen Himmelszelt Und güldnen Schlosse werden?

Noten und Texte — pdfmidi

Dieses Kirchengesang „Geh aus, mein Herz, und suche Freud” ist ein geistliches Sommerlied von Paul Gerhardt (1607–1676).Die Melodie ist vom Musikpädagogen und Komponisten August Harder.

Melodie